CIG Info Dezember 2019

CIG-Z Gruppe Grün, Klasse Hari

Wie war ich, als ich ins CIG eintrat? Wo stehe ich heute?
Ich glaube, ich habe mich als Person nicht wahnsinnig verändert, ausser dass ich seit ich im CIG bin, mehr meine Gefühle zeige. Ich glaube eher, dass sich mein Umfeld positiv verändert hat. Früher konnte ich mich nicht mit den Mitmenschen identifizieren. Ich war ein sehr verschlossener Mensch. Ich war oft alleine in meinem Zimmer, ich fühlte mich sehr unwohl in meiner Umgebung.

Als ich in das CIG kam, konnte ich mich mit den Mitmenschen identifizieren. Ich kann mich jetzt viel leichter öffnen als zuvor. Man hat hier im CIG mehr Struktur, was für mich praktischer ist.
(Z.F.)

Meine Entwicklung im CIG
Als ich nach den Sommerferien 2018 im CIG eingetreten bin, ging ich zuvor sehr wenig in die Schule, war unstabil und wusste nicht, wer oder was ich bin. Im Grossen und Ganzen habe ich mich im CIG ziemlich schnell eingelebt und bin ohne grössere Probleme in die Schule gegangen. Trotzdem ist es mir ein halbes Jahr lang jeden Sonntagabend und Montagmorgen schwergefallen von zu Hause weg zu gehen und die Reise auf mich zunehmen. Im Verlauf des ersten Jahres hatte ich immer wieder Rückschläge und hatte Probleme in die Schule zu gehen.

Doch von Woche zu Woche hatte ich immer mehr Erfolgserlebnisse und sah, dass ich eine sehr gute Schülerin bin und stolz auf mich sein kann. In dem ersten Jahr habe ich mich sehr entwickelt, mich selbst gefunden, gelernt wie ich mit meinen Ängsten umgehen kann und gemerkt, wie toll es ist, Erfolgserlebnisse zu durchleben. Jetzt eineinhalb Jahre später, hatte ich ein Zeugnis, auf das man sehr stolz sein kann. Ich habe das Privileg bekommen, mit einer Freundin in eine WG zu ziehen und selbstständig zu leben. Ich habe gelernt, dass ich nicht alles alleine auf die Reihe bekommen muss. Ich habe mir diese Zeit zu Nutze gemacht und es umgesetzt und bin stolz auf mich, wenn ich meine Entwicklung sehe.
(N.B.)

Mein Werdegang im CIG
Als ich hier ins CIG gekommen bin, war ich ca. 11 Jahre alt und war mit Abstand der Jüngste. Heute bin ich 15 Jahre alt und gehe nicht, wie die anderen der Gruppe, hier in die Schule, sondern in eine öffentliche Schule. Es hat sich in der Zeit also viel getan. Ich bin momentan einer der ältesten hier im Internat und beende in diesem Sommer meine obligatorische Schulzeit. Nach der obligatorischen Schulzeit würde ich gerne die Fachmittelschule besuchen. Ich war schon immer einer der besten Schüler hier im Internat, deswegen war mein Wechsel ins CIG nicht aus schulischen, sondern aus familiären Gründen.

Meine schulischen Leistungen waren in meiner Zeit im Internat immer konstant gut, deshalb kann ich mein letztes und 9. Schuljahr in einer öffentlichen Schule verbringen. Dieses bestreite ich bisher sehr erfolgreich und habe bemerkt das ein solcher Schulwechsel eine positive Wirkung auf mich hat. Ich war sehr glücklich über den schulischen Wechsel im letzten Sommer, denn ich hatte das Gefühl, dass ich mich hier in der Schule des Internats nicht mehr weiterentwickeln und entfalten kann.

Ich fühle mich als lebender Beweis, dass auch ein Kind aus dem Internat eine öffentliche Schule besuchen kann. Ich bin auch stolz auf mich, dass ich es geschafft habe, mich in einer öffentlichen Schule zu etablieren. Das ist sehr wahrscheinlich mein letztes Jahr hier im Internat in Gsteigwiler und es macht mich glücklich, dass ich schon so lange hier bin und diese Zeit zu Ende geht, sowie dass es mein schönstes Erlebnis hier war, in eine öffentliche Schule zu wechseln.

Was hat mir im CIG am meisten geholfen?
Als ich eingetreten bin, bin ich nie angereist und hatte Schwierigkeiten von zuhause weg zu gehen. Nach ungefähr einem halben Jahr und vielen Arztzeugnissen und Absenzen setzte Frau M. einen Vertrag auf. Darin stand vor allem, dass wenn ich kein Arztzeugnis habe auf dem stand das ich nicht transportfähig bin, dass mein Handy zwei Wochen eingezogen wird und ich vier Wochenenden am Stück dableiben muss. Als ich nach Unterschreiben des Vertrags 2- bis 3-mal nicht angereist bin und die Konsequenzen in Kauf nehmen musste, habe ich dann die Kurve gekriegt und bin immer angereist. Das CIG hat mir auch sehr geholfen mich von vor allem den Problemen zuhause abzugrenzen. Es hat mir geholfen, mich mehr auf mich, mein Leben und mein Wohlbefinden zu konzentrieren. Sachen zu tun, die nur mir gut tun. Es hat mir auch geholfen, selbstständiger zu werden, mit der Wohnung zum Beispiel. Ich glaube, es hat mir sehr geholfen meinen Mund zu halten bzw. zuerst zu überlegen, bevor ich etwas sage.
Kurz gesagt: es hat mir geholfen auf den richtigen Weg zu kommen.
(L.I.)

Mein Highlight im CIG
Mein Highlight bis jetzt war, dass ich in Stufe A+ und 4+ gekommen bin.

Ein weiteres Highlight ist, dass ich, wenn alles gut läuft, im Sommer zu Hause wohnen darf und von zu Hause aus wieder eine öffentliche Schule besuchen kann. Ein weiteres Highlight ist, dass ich mich überwunden habe, jeden Tag in die Schule zu gehen und am Unterricht teilzunehmen und nicht wie früher, die Schule schwänzte oder den Unterricht gar nicht besuchte.

Ich habe auch nicht mehr so eine grosse Hemmung davor, mich mit anderen Menschen anzufreunden. Dass ich mit mehr Motivation an meine Probleme ran gehe und durch diese Motivation angefangen habe wieder bessere Noten zu schreiben und mir Mühe gebe bei Dingen die mir früher schwergefallen sind.

Im Grunde war mein grösstes Highlight, dass ich reifer geworden bin und nicht mehr so schnell aufgebe dank meiner Zeit im CIG.

(J.F.)

Wie hat mich das CIG verändert?
Früher bin ich nicht mehr in die Schule gegangen und zwar nicht, weil es mir nicht gefallen hat zu lernen, sondern weil es nicht die richtigen Leute hatte. Damit meine ich nicht die Lehrer, sondern die anderen Schüler.
Im CIG habe ich gelernt, Konflikte in der Schule nicht mit Gewalt zu lösen. Klar kommt man an den meisten Orten nicht immer mit allen aus. Wenn es früher Konflikte mit anderen Schülern gegeben hat, hätte ich diese eher mit Gewalt gelöst.

Doch seitdem ich im CIG bin, überlege ich mir lieber zweimal, ob es doch nicht eine andere Lösung als Gewalt gibt oder ob ich lieber mit den Konsequenzen leben will.

(A.C.)

Mein bestes Erlebnis im CIG
Mein bestes Erlebnis im CIG war, dass ich meine zwei guten Kolleginnen gefunden habe. Die eine heisst J. und die andere heisst I. – sie sind wie meine kleinen Schwestern. Ich kam neu ins Internat und irgendwann kam I. und wir chillten zusammen. I. stellte mir J. vor und ich hatte es eigentlich mit jedem gut.

Ich und J. hatten unsere Jungs-Probleme und wir haben gemerkt, dass wir genau gleich ticken. Nach ein paar Wochen kamen wir zusammen ins Zimmer – J., I. und ich. Immer, wenn ich mit meinen Mädels bin, fühle ich mich irgendwie zu Hause.

An meinem Geburtstag haben sie mir eine Überraschung gemacht. Sie haben mir Kuchen und Süsses gekauft. Am Abend ging ich mit unserer Sozialgruppe in den AdventureRoom und es war sehr lustig.

(A.Sh.)

Die nächsten Schritte zu meinem Berufsziel
Mein Ziel ist es, in der Stiftung Battenberg die Ausbildung zur Uhrmacherin EFZ zu machen. Ich will bis zu den Frühlingsferien dort schnuppern. Wie ich den Weg dorthin mache, wie lange das Schnuppern dauern wird und wann es beginnt werden wir noch festlegen.

Im Herbst war ich schon einmal dort. Damals habe ich mir alles angesehen. Wichtig war mir vor allem der Wohnbereich. Beim Schnuppern werde ich dann die Uhrenwerkstatt sehen und man kann dort entscheiden, ob ich mich für diesen Beruf eigne.

(I.M.)

Kontakt

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