Neuer Mut zur Erziehung. Biografische Erzählung. Mit einem Vorwort von Alfred A. Häsler.
Zum Inhalt
Seine Pädagogik betreibt René E. Häsler «in der höchsten Liga». Dort sind männliche und weibliche Jugendliche zu finden, die überall abgeschrieben wurden. Sie gelten als ätzend, rotznasig, anmassend und einige Stammtischrezepte basieren sogar auf der Wiedereinführung der Prügelpädagogik. Sie lautet ganz einfach: «Links und rechts ohrfeigen sollte man sie, dann würden ihnen die Flausen schon vergehen!». Kein Wunder, dass es heute an Lehrerinnen und Lehrern fehlt. Allerdings würde er nochmals Lehrer werden, bekräftigt der Autor. Ist die Arbeit mit Pubertierenden nicht zunehmend schwieriger geworden? Braucht es nicht eine Portion Masochismus, sich von Halbwüchsigen «Arschloch» oder «Nuttensohn» schimpfen zu lassen? «Ja, die Pädagogik ist eine schwierige Arbeit und die Diagnose Jugenddissozialität nimmt zu», sagt der Verfasser dieses Buchs. Mitunter kostet es auch ihn schlaflose Nächte. Mit 27 Jahren hat der engagierte Pädagoge eine private Internatsschule gegründet. Heute ist sie eine anerkannte Institution mit Aussenstationen und Time-Outs. «Elastische Festigkeit» ist das Kernstück ihrer Pädagogik. Dazu gehören Verstehen und Verständnis, differenzierte Diagnostik und ein sorgfältiges Festlegen eines Erziehungsplans. Bei aller Liebe und Einfühlung – gnadenlos verständnisvoll sei er nicht, sagt Häsler. Er weiss zu gut, dass erst Grenzsetzungen – er redet von dialogischen Grenzsetzungen – zu Geborgenheit und Sicherheit führen. Entgegen der modernen Strömung der Antipädagogik tritt er ein für einen neuen Mut zur Erziehung.