CIG Info Juni 2019

CIG-Z Gruppe Blau

 

Das CIG-Info der Gruppe Blau steht unter dem Motto: «Ich und meine Erfahrungen im CIG».

Die Jugendlichen verfassten hierzu eigenständige Texte und gewähren Einblicke in das Internatsleben. Die Themen wurden frei gewählt.

Die Jugendlichen der Gruppe Blau werden flügge

Die Schülerinnen und Schüler der 9.Klasse befassten sich oft mit ihrer Berufswahl und die Lehrstellensuche war allgegenwärtig. Einmal in der Woche wurde für die 9. Klässlerinnen und
9. Klässler ein obligatorischer Berufswahlabend organisiert. In dieser Stunde wurden Lehrstellen gesucht und Bewerbungen geschrieben. Die Schülerinnen und Schüler befanden sich alle auf einem unterschiedlichen Stand. Einige wussten genau was sie suchten und andere mussten erst noch einen Termin beim Berufsinformationszentrum machen, um sich über die möglichen Berufe zu informieren.
Nach den Weihnachtsferien hatten fast alle das Schnuppern abgeschlossen und die Richtung, in die es gehen sollte, war bei allen klar. Die Berufswünsche der Klasse sind kunterbunt und reichen vom Informatiker bis zur Hauswirtschaftspraktikerin. Die Jugendlichen mussten in der Bewerbungsphase viel aushalten, so galt es trotz Absagen und Misserfolgen, motiviert weiter Bewerbungen zu schreiben. Es wurde viel Energie in die Lehrstellensuche gesteckt, am Ende zahlte sich dies für alle aus. Auch der Wunsch eine Mittelschule zu besuchen stand im Raum und kann nun ermöglicht werden. Ende Juni verfügen alle 9. Klasse Schülerinnen und Schüler über eine Anschlusslösung. Der erste Schritt in die Selbständigkeit und in die Erwachsenenwelt ist somit gemacht.
Wir freuen uns enorm für die Jugendlichen und sind sehr stolz auf sie. Nun wird ein neues Kapitel beginnen und die Schülerinnen und Schüler wechseln vom Klassenzimmer in den Berufsalltag. Als Bezugsperson von zwei jungen Frauen, habe ich die Berufswahl hautnah miterlebt. So galt es immer wieder zu motivieren und aufmerksam mit nach offenen Lehrstellen zu suchen. Eine Bezugsjugendliche beginnt im Sommer die Ausbildung zur Fachfrau Gesundheit und wechselt zurück in ihren Heimatkanton. Sie wird selbständig in einer betreuten 1-Zimmerwohnung leben. Das andere Bezugsmädchen wird ihre Ausbildung bei uns im Christlichen Internat absolvieren und somit im Lehrlingshaus wohnen.
Die letzten Schulwochen vergehen wie im Flug und der erste Arbeitstag rückt immer näher. Ich wünsche den 9. Klässlerinnen und 9. Klässler einen guten Start in die Arbeitswelt, viel Energie und Durchhaltevermögen, sowie Ressourcen die es ermöglichen auch in stressigen Zeiten einen kühlen Kopf zu bewahren.

L. Bezio, Sozialpädagogin Gruppe Blau

Einstieg in den Internatsalltag

Ich bin neu im Internat und bin erst ein paar Tage hier. Das Leben in einem Internat ist ungefähr so wie ich es erwartet habe. Die Schule ist ganz normal, Hausaufgaben gibt es nicht so viele und die Schule ist natürlich, wie sonst überall, meistens langweilig.
Die Freizeit im Internat ist anders als die zu Hause. Zu Hause zocke ich mit meinen Freunden und unterhalte mich mit ihnen auf Discord. Discord ist eine App für PC oder Mobile auf der man reden kann. Hier habe ich meine elektronischen Geräte nicht so oft, was bedeutet, dass ich mir meine Freizeit anders gestalten muss. Ich darf nur am Wochenende nach Hause. Wenn man sowie ich, oft am gamen ist, ist das sehr wenig. An diese Umstellung muss ich mich noch gewöhnen. Ich würde (natürlich) lieber zuhause bleiben, aber dies ist im Moment aufgrund meiner Schulsituation nicht möglich. Mein Leben hier ist soweit ok und ich habe auch gute Momente. Ich bin gespannt auf die Projektwoche, die wir Ende Juni unternehmen werden. Die Gruppe Blau fährt an den Pilsensee in der Nähe von München.

Sportkurse Im CIG-Z

Das CIG-Z bietet viele Sportkurse. Die im Moment vorhandenen Sportkurse sind: Biken, Fussball, Fitness, Badminton und Reiten. Die Sportkurse finden immer am Donnerstagnachmittag statt. Die Zimmerruhe am Mittag geht bis 13:30 Uhr. Während dieser Zeit sollte man sein Zimmer aufräumen und sich umziehen für den Sportkurs. Einen Trainer oder einfach Sportkleidung wird immer benötigt, teils muss man für den Sportkurs etwas Spezielles mitnehmen. Je nach Sportkurs trifft man sich an einem bestimmten Ort und beginnt dann, oder man versammelt sich und läuft/fährt zu dem Ereignisort.
Seit der neuen Planung im 2019 machen die Sportkurse nicht mehr so viel Spass, weil sie sich mehr auf die Bewertung konzentrieren. Bedeutet: Früher war es z. B. im Biken so, dass man sich traf und gemeinsam an einen Ort fuhr und wieder zurück. Doch unterwegs gab es Hindernisse, die manche Biker als Rampen benutzten oder unterwegs Tricks übten, dies machte allen Bikern immer eine Freude.
Doch nun ist der Fokus bei den Noten. Man trifft sich nun mit den Bikes auf dem Schulhofplatz und macht zuerst ein Aufwärmen, doch danach müssen wir immer eine bestimmte Strecke abfahren um zu sehen ob wir Fortschritte machten. Das Negative daran ist, dass die Strecke viel anstrengender ist und Tricks untersagt sind.
Manchmal gibt es aber an Donnerstagen auch einen speziellen Anlass. Dieses Jahr gab es drei verschiedene Anlässe. Das Fussballturnier findet jede Saison einmal statt, dann gab es noch ein Eishockeyturnier und noch einen Schlitteltag. Jeder dieser Anlässe werden mindestens 1-2 Wochen im Voraus erwähnt. Diese Anlässe werden von den Leitern geplant und durchgeführt.
Im Grossen und Ganzen machen diese Anlässe oder Kurse Spass, vorausgesetzt man bewegt sich gerne.

CIG Alltag

Der Alltag hier im Internat ist im Grossen und Ganzen recht abwechslungsreich. Der Alltag ist zwar geregelt, aber er hat trotzdem viele kleine Abweichungen die den Tag interessant gestalten.

Das Gute am Internat finde ich, dass man hier viele neue Kollegen findet, die einem noch lange bleiben und man doch recht ins Herz geschlossen hat. Auch mit den Erwachsenen kann man es sehr witzig haben. Sie haben alle ihren eigenen persönlichen Humor und das macht es dort umso angenehmer. Am Anfang ist es immer schwer seinen Platz zu finden. Doch, wenn man ihn erst einmal gefunden hat und sich wohl fühlt, gefällt es einem recht gut hier.
Vom Ablauf her ist es eigentlich sehr gut organisiert. Wir haben relativ viel Freizeit, damit wir auch mal für uns sein können. Es gibt schon einige Regeln, aber sie sind fair gestaltet.
Wenn man mal einen schlechten Tag hat, was ja jeder von uns mal hat, sind die Erwachsenen verständnisvoll und achten auch auf uns, anstatt gegen uns zu sein. Im Allgemeinen sind die Erwachsen sehr mitfühlend und versuchen uns zu unterstützen, wo sie nur können.
Das CIG gibt einem irgendwie eine familiäre Atmosphäre, das finde ich sehr gut. Das wirkt viel angenehmer und so kommt man auch gerne hier hin. Im Ganzen ist hier alles so wie in einer grossen Familie und man geht miteinander meistens normal und respektvoll um, damit niemand ausgeschlossen wird.

Zimmergenossinnen

Wenn man sich mit jemandem ein Zimmer teilt, können dabei die verschiedensten Dinge herauskommen. Oftmals liegt das an den Personen selbst. Es gibt Kombinationen die manchmal bis um 2 Uhr morgens wach bleiben und Lärm machen. Dann gibt es solche die sich so früh wie möglich eine gute Nacht wünschen, und solche die sich nicht verstehen. Und das nicht, weil sie sich nicht mögen und sich am liebsten gegenseitig den Kopf abreissen würden, sondern weil es aus anderen Gründen einfach nicht funktioniert. Beispielsweise teilte ich, die normalerweise mindestens bis um Mitternacht labert und irgendwelchen Blödsinn macht, in meiner Schnupperwoche mit jemandem der früh ins Bett gehen wollte das Zimmer. Schlimm war es aber ganz und gar nicht. Im Gegenteil, ich war selten so gut ausgeruht wie in dieser Woche.
In den darauffolgenden Wochen war ich alleine im Zimmer, was aber nicht heissen muss, dass ich keinem auf den Keks gegangen bin. Das CIG hat ja die besten, dicksten und vor allem schalldichtesten Wände – schön wär’s  . Man konnte das hinterste Zimmer haben und dort flüstern und das halbe Stockwerk konnte einen hören. Als dann Yoongi (meine jetzige Kollegin) zu mir ins Zimmer kam, war ich erstmals null davon begeistert. Ich hatte nichts gegen sie, wir verstanden uns nach der gemeinsamen Schnupperwoche echt gut, obschon wir das hauptsächlich meinem Handy und meinem Kissen zu verdanken haben. Aber trotzdem, ich wollte einfach nur meine Ruhe haben. Doch als wir dann am Montagabend zusammen im Zimmer sassen und miteinander gelacht haben, war ich froh, dass ich mit ihr ein Zimmer teilen durfte.

Fussballturnier 2019

Das CIG-Fussballturnier findet jedes Jahr im Mai statt. Dort spielen dann alle Stationen, manchmal einzeln in Gruppen unterteilt, gegeneinander. Die Lehrkräfte und ErzieherInnen spielen auch immer bei einem Team mit und bieten oft eine gute Verstärkung.
Das diesjährige Fussballturnier fand am 16. Mai 2019 statt. Die Gruppen waren unterteilt in: CIG-Gruppe Rot, CIG-Gruppe Grün und Gruppe Blau. Ausserdem gab es die Aussenstationen Grindelwald und Inkwil. Die Aussenstation Inkwil wurde mit dem Lehrlingshaus zusammengelegt. Vor dem Turnier hatten wir mehrere Gruppenabende, an denen wir ein bisschen gegen andere Gruppen spielten, wie zum Beispiel wir gegen Gruppe Grün. Wir hatten auch noch selber T-Shirts gestaltet, welche wir am Turnier trugen. Unsere Shirts waren Pink und hatten Tiere aufgemalt. Die Lehrpersonen und ErzieherInnen der jeweiligen Gruppen spielten auch mit.
Das Turnier begann um 10:30 Uhr mit einem Einwärmen, wo wir beispielsweise uns dehnten. Daraufhin war direkt das erste Spiel, welches wir gegen Gruppe Rot hatten. Dieses und alle anderen Spiele dauerten 15 Minuten. Die Hinrunde des Turniers dauerte bis etwa 12:30, danach hatten wir eine 1-stündige Pause. Zu dem Zeitpunkt führte Inkwil/Lehrlingshaus die Tabelle an, mit gleich vielen Punkten wie wir (Gruppe Blau). Dritter Platz war Grindelwald, den vierten belegte Gruppe Grün. Das Schlusslicht war Gruppe Rot. Nach der Rückrunde war die Tabelle fast grösstenteils gedreht. Erster Platz war immer noch Lehrlingshaus/Inkwil, den zweiten hatte Grindelwald. Dies war somit das Finalspiel. Dritter Platz wurde Gruppe Grün. Wir verabschiedeten uns auf Platz Vier und spielten somit im kleinen Final gegen Gruppe Grün. Letzter blieb Gruppe Rot. Das kleine Finale verloren wir nach einem ausgeglichenen Spiel im Elfmeterschiessen. Im Finale hatte das Team Inkwil/Lehrlingshaus die Oberhand. Dieses Spiel fand sein Ende auch im Elfmeterschiessen. Eben jenes gewann Inkwil/Lehrlingshaus nach einem souverän verwandelten Elfmeter.

3 ½ Jahre im Christliches Internat Gsteigwiler

Ich bin am 29. Februar 2016 eingetreten. Während meines Aufenthaltes gab es Höhen und Tiefen, aber im Grossen und Ganzen hatte ich eine schöne Zeit gehabt. Mein Coach Herr Herren, der auch heute noch mein Coach ist, unterstützte mich wo er nur konnte.
Es war am Anfang schwierig für mich, mich einzuleben, da ich eine von den Jüngeren war. Nach zwei- drei Monaten habe ich mich einigermassen eingelebt und angepasst.
Die Gruppe Blau half mir, eine Lehrstelle zu finden. Ich bekam sehr viele Absagen, doch ich habe nie aufgegeben. Ich absolvierte viele Schnuppertage um zu schauen, welcher Beruf zu mir passt. Am 25. Januar 2019 unterschrieb ich meinen Praktikumsvertrag als Fachfrau Betreuung Kinder.
Am 5. Juni 2019 gehe ich zurück nach Hause, fünf Wochen vor dem offiziellen Schulabschluss. Wieso? Weil ich meine Motivation verloren habe. Nach 3.5 Jahren habe ich es satt, in einem Internat zu wohnen und nicht zu Hause sein zu können, mir fällt es schwer, dass ich wenig Privatsphäre habe, es ist anstrengend, dauernd einem Lärmpegel ausgesetzt zu sein und ich kann mich nicht mehr begeistern, in der Schule etwas zu lernen. Herr Häsler machte mir dann nach Absprache mit meinem Vater das Angebot, für die letzten fünf Wochen ein Distance-Learning zu erhalten. Heisst, mir werden via Email Aufgaben geschickt, welche ich zu erledigen habe. Diese sende ich der zuständigen Lehrerin zur Korrektur zurück und erhalte neuen Schulstoff. Ich werde selbstverständlich auch Prüfungen absolvieren müssen, da das Ziel vom Distance Learning ist, dass ich ein Abschlusszeugnis erhalte. Ich schätze es sehr, dass mir dieses Angebot gemacht wurde und mein Vater damit einverstanden ist.

Kontakt

Christliches Internat Gsteigwiler
Bühl 12
3814 Gsteigwiler

Tel.: 033 827 81 00
Fax: 033 552 00 10
E-mail: info@christliches-internat.ch